Kuhschelle in der Abendsonne

Das Canon EF 70-200mm 2.8 IS USM, mit dem ich dieses Bild aufgenommen habe, ist zwar kein typisches Makroobjektiv aber ich fand es ist trotzdem mal spannend, kleine Dinge damit groß darzustellen und es sozusagen für die Makrofotografie zu "mißbrauchen":-)

Liebe Grüße
Josef

Kommentarbereich

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Grüß Dich Josef,

ich wüsste nicht, das eine Begrenzung für den Einsatz von Objektiven bei der Erstellung von Makros gäbe. Erlaubt ist was funktioniert. Du hast Dir hier natürlich eine extrem schwierige Lichtsituation herausgesucht. Das Bild ist völlig korrekt auf den hellen Pelz der Stiele belichtet um ein Ausbrennen zu vermeiden. Allerdings ist das Umgebungslicht im Vergleich zum hellen Streiflicht sehr gering, was dazu führt, dass das Setting in Finsternis verschwindet und das Bild eine sehr harte Anmutung bekommt. Ich denke, das ist in der Situation in der Du Dich befunden hast, nicht anders machbar gewesen.

Servus
Wolfgang

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Josef,

das 2.8/70-200mm von Canon ist ja auch ein sehr leistungsstarkes Objektiv. Damit kann man durchaus auch schonmal in den Nahbereich vordringen, ohne dass die Qualität stärker leidet – was Dein Foto ja auch belegt :-).

Zwei Punkte, die allerdings nichts mit dem eingesetzten Objektiv zu tun haben, spreche ich an:

Bildaufteilung

Wenn Du das Hauptmotiv mehr in Richtung Drittellinie platzierst, wirkt das Bild harmonischer. Bei diesem Bild bietet sich die rechte Drittellinie an, weil die linke Blüte als einzige offene Blüte nach links "schaut". Damit ergäbe sich dann in diese "Blick"richtung der Bildraum.

Schärfe

Die knappe Schärfe der Blende 2.8 liegt auf den beiden rechten Blüten, die linke liegt hinter der Schärfeebene. Letztere zieht aber mit ihren geöffneten und lichtdurchfluteten Blütenblättern den Betrachterblick am stärksten auf sich. Was passiert? Nachdem sich der Bildbetrachter freudig dieser Blüte zuwendet, stellt er fest enttäuscht fest, dass sie unscharf ist – und ist irritiert (ich übertreibe mal wieder ein wenig). Das ist die Reaktion, die mehr oder weniger automatisch und unbewusst beim Bildbetrachten "passiert".

LÖSUNG:
Entweder die Kamera zu den Blüten so ausrichten, dass  neben den rechten auch diese eine linke, offene Blüte innerhalb der Schärfeebene liegt, oder die Blende entsprechend weit öffnen – was natürlich dann wohl eher negative Auswirkungen auf die Hintergrundgestaltung hat.

Hintergrund

Hierzu hat Dir Wolfgang bereits einiges geschrieben, dem ich mich anschließe.


All dies ändert nichts daran, dass Dir eine sehr stimmungsvolle Aufnahme gelungen ist.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

Profile picture for user Josef Nimmervoll
Makronist

Servus Wolfgang!
Hallo Roland!

Ich danke euch sehr herzlich für eure ausfühlichen und hilfreichen Rückmeldungen.
Von diesem Blumenmotiv hatte ich noch eine zweite Aufnahme gemacht, auf welcher die Schärfe auf die geöffnete, linke Blüte gelegt wurde. Nach einigem Hin- und Herüberlegen hatte ich mich dann aber doch aufgrund der scharfen und beleuchteten Stengelhärchen für das eingestellte Bild entschieden.
Ich möchte aber das zweite Bild nicht vorenthalten, wo ich auch versucht habe, einige eurer oben gegeben Tipps in der Nachbearbeitung umzusetzen.

Liebe Grüße
Josef

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