Die Maleigenschaften des Hektor II

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MOD

Hallo Erich,

Glückwunsch zum Neuzugang! Hat Dir das der Weihnachtsmann unter den Tannenbaum gelegt? :-) Da hast Du ja jetzt richtig gut zu tun. :-) Bild 1 gefällt mir hier am besten. Ganz klein ist das Teil eher nicht wenn ich mir die Fotos vom Obi so anschaue. Wie bist Du darauf gekommen? Mir ist es vollkommen unbekannt.

Liebe Grüße

Gabi

 

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Hallo Gabi,

da ich in Sachen Vintagelinsen/Projektionsobis stets neugierig bin, schaue ich natürlich oft nach, welche sich da eventuell lohnen könnten. Ich schaue aber auch nach den Preisen, denn Krösus bin ich leider nicht ;-). Das Hektor war erschwinglich, und im Netz habe ich Foren gefunden, einige mit Fotos, da war das Hektor mit dem Colorplan von Leitz gleichwertig, ohne Unterschiede in der Abbildung. Bei dem Preis den ich gezahlt habe, kann man nichts verkehrt machen. Also ausprobieren. Hast Du auch die anderen Bilder angesehen, habe noch einigen eingestellt.
Bin gespannt ob Roland vielleicht auch ein paar Worte dazu schreibt.

Wie kann man das einstellen, dass die Verweise auf andere Fotos/Seiten hier Grün unterlegt sind und man beim Antippen des Grünunterlegten Wortes dann dort hin springt?

Liebe Grüße

Erich

 

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MOD

Hallo Erich,

ich verstehe das gut. Man kann nicht immer ganz hochpreisige Obis  zum Malen einkaufen. Wenn sich dann ein gutes Angebot zeigt, warum nicht. Da kann man sicher nichts verkehrt machen. Zum Thema Verlinken hatten wir gesprochen. Gutes Gelingen!;-)

Liebe Grüße

Gabi

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ADMIN

Hallo Erich,

Glückwunsch zu Deinem Neuzugang :-).

Du präsentierst hier Fotos, die recht deutlich die Abbildungscharakteristik des Leitz Hektor 2.5/85mm zeigen . Zunächst ein paar Sätze zu diesem Objektiv.

Das Leitz Hektor 2.5/85mm ist ein Projektionsobjektiv, das zu seiner Zeit bereits sehr gut korrigiert war; es war bekannt für seine Schärfe und seine, ich nenne es mal "beruhigende Unschärfeauflösung". Es war und ist halt ein "typisches" Leitz mit eigentlich recht guten Parametern :-).

Dies zeigt sich auch, wenn man es als Fotoobjektiv einsetzt. Die Schärfe ist, insbesondere bis zu den Bildrändern hin, solide, was auch sehr schön Dein zweites Bild oben zeigt. Und die Unschärfen werden recht ruhig wiedergegeben, nicht cremig, aber auch nicht strukturiert; das Objektiv neigt zu einem nur schwachen Rendering. Das sind alles Punkte, die eigentlich für ein gut korrigiertes Objektiv sprechen. Beim Malen mit der Kamera wirkt das dann eher etwas unspektakulärer. "Wilde Pinsel" entstehen meist infolge von mangelnder Korrektur bzw. sogar ausgeprägteren Objektivfehlern oder aus ganz speziellen, individuellen Charakteristiken des jeweiligen Objektivs. Beides liegt beim Leitz Hektor 2.5/85mm nicht vor.

Hinzu kommt die relativ geringe Lichtstärke von 2.8 bei 85mm Brennweite. Sie führt dazu, dass Hintergrundstrukturen (je nach Ausgangssituation) eher weniger stark aufgelöst werden. Da das Hektor über eine weniger markige Unschärfedarstellung verfügt, entsprechen die Ergebnisse dann schnell so einer Art Übergangsbereich zwischen alten und modernen Objektiven.

Klar, es muss nicht immer der "wilde Pinsel" oder die markige Darstellungscharakteristik sein. Aber das Malen mit der Kamera wird leichter, wenn sich die Unterschiede zur Abbildungscharakteristik gegenüber modernen Objektiven deutlicher zeigt. Ansonsten ist man schnell bei der Frage, ob man nicht besser ein modernes Objektiv eingesetzt hätte.

Ein guter Vergleich ist hier das Trioplan 2.8/100mm. Bei vergleichbaren Daten bildet das Trioplan deutlich markiger, deutlich individueller ab als das Leitz Hektor 2.5/85mm. Das Hektor ist zwar etwas brillanter (wieder ein Merkmal moderner Objektive – grins), dafür spielt aber beim Trioplan auch mal schnell die Musik eines Groß-Orchesters in den Unschärfen – einfach so, einfach aus der Charakteristik des Trioplans heraus. Das macht das Malen mit der Kamera leichter.

Das alles heißt nun nicht, dass das Leitz Hektor 2.5/85mm nicht oder nur eingeschränkt für die Vintage-Makrofotografie geeignet ist. Vielmehr musst du erforschen, bei welchen Voraussetzungen dieses Objektiv SEINE Charakteristik beim Malen zeigt. Das ist nicht ganz einfach.
Mein Tipp: Vordere es mal so richtig raus! Setzte es in Extremsituationen ein – sowohl bei starken Spitzlichtern im Hintergrund (stärkeres Gegenlicht), gegebenenfalls bei gleichzeitiger Schattensituation beim Hauptmotiv, als auch bei extrem homogenen Lichtverhältnissen, beispielsweise zu Beginn der Dämmerung, wenn kaum noch Licht vorhanden ist. Schaue, wie es sich in solchen Situationen verhält, wie es mit solchen Lichtern umgeht. Achte dabei immer darauf, dass Hintergrundunschärfen weder zu stark noch zu schach aufgelöst werden (unter anderem eine Frage der Abstände!). Denn beides führt bei diesem Objektiv schnell zu der Feststellung, dass es bei der jeweils gegebenen Ausgangslage vielleicht besser gewesen wäre, zu einem modernen Objektiv zu greifen.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Experimentieren!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

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Hallo Roland,

Danke für Deinen ausführlichen Kommentar.
Ja ich bin natürlich noch am Üben mit dem Hektor*, und ich werde es auch schön strietzen. Mal sehen ob es ein Ritter ohne Furcht und Tadel wird, oder nur ein Knappe.....

Liebe Grüße

Erich

*Der gleichnamige Held aus dem Film mit Bud Spencer wird allerdings Hector geschrieben.

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