Nach dem Regen

...einfach nur nach dem Regen das Sonnenlicht in den Wassertropfen bewundert...

Die Bildaufteilung könnte besser sein, ich war nur begeistert von den Lichtreflexionen und freu mich auf Eure Meinung.

Seltener Gruß in die Runde von

Elmar

Kommentarbereich

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ADMIN

Hallo Elmar,

herzlich willkommen bei Makrotreff! 

An Foto-Wettbewerben hast Du hier bei Makrotreff bereits teilgenommen, jetzt die erste Bildeinstellung.

Dieses Foto ist bildgewordener Lichtreflex. Überall glitzert es, überall bricht sich das Sonnenlicht. Und die Reflexe haben das typiche Zeiss Touit-Aussehen – so ein wenig pfannkuchenmäßig :-). Die zarten Ringe innerhalb der Unschärfekreise, das ist ein wenig typisch für diese Objektive. Woher die kommen, kann ich nicht sagen. Und wenn sie nicht so gleichmäßig wären, könnte man vermuten, es würde sich um leichte Separationen handeln. Sind es aber natürlich nicht!

Ich mag solche individuelle Eigenheiten von Objektiven. Sie trotzen der allgemeinen "Weichspülung" der Fotoindustrie.

Du schreibst: "Der Bildaufbau könnte besser sein,...". Hm, der Bildaufbau spielt hier gar nicht DIE große Rolle. Du hast die Reflexe die Fläche, auf der die Reflexe sind, ziemlich im rechten Winkel aufgenommen. Somit präsentiert sich dem Bildbetrachter eine vordergründig zweidimensionale Fläche. Es gibt zwar einen Vorder- und einen Hintergrund. Beide werden aber überlagert von den Reflexen, sodass das Bild wenig Tiefe hat – was es natürlich auch nicht haben muss. Natürlich wäre auch eine schräge Ausrichtung zum quer verlaufenden Zweig denkbar; dies hätte aber am Gesamteindruck des Bildes wenig geändert. Die dadurch mögliche Bildtiefe wäre bei so vielen Reflexen unbedeutend gewesen. Also: Es bestehe eher weniger Spielraum, was den Bildaufbau anbetrifft – wenn man das so fotografiert, wie Du es hier gemacht hast.

Der quer verlaufende Zweig (ich denke, es ist ein Zweig), befindet sich mehr oder weniger voll in der schmalen Schärfeebene der Offenblende des Touits. Er bildet die einzige Linie im Bild und verläuft leicht diagonal. Wie schon gesagt, ansonsten gibt es keine besonderen, bildwirksamen Elemente im Foto – keine Tiefe, keine Handlungsachse, aber dafür haufenweise Reflexe. Diese dürfen also alleine wirken, und das reicht auch!

Nicht vergessen ("übersehen"!) werden darf der in der Schärfe befindliche Wassertropfen nahe am linken Bildrand. Hier kann das Betrachterauge verweilen – und wird wohl unweigerlich auch ein wenig verschnaufen. Denn nach dem Herumwandern durch das Meer faszinierender Reflexe wird es sich freuen, ihn als Schärfepunkt entdecken zu können – um anschließend wieder begeistert ins Glitzermeer einzutauchen. Es wird ersichtlich, dass es wahrscheinlich diesen Schärfe-Anker nicht sofort, sondern erst beim genaueren Hinschauen entdeckt.

Ich beschreibe hier mal ein wenig in Zeitlupe, wie ein Betrachter dieses Bild erlebt, sobald er draufschaut. In Echtzeit geht das natürlich alles viel schneller. Aber es wird ersichtlich, dass das Bild mehr oder weniger eine große Aussage hat: Sonnenreflexe nach dem Regen – und so hast Du das Foto ja auch betitelt. Somit passt das also. Wahrscheinlich würde sich der eine oder andere Betrachter zumindest in Teilbereichen des Fotos ein wenig mehr Ruhe wünschen – vielleicht in Richtung des scharfen Tropfens am linken Bildrand. Da würde er sich etwas ausruhen können, ehe der Kopfsprung zurück ins Reflex-Meer kommt :-).

Ich denke, hier werden die Meinungen divergieren. Aber das ist ja auch gut so...

Ein Foto, das das Potential hat, seinen Betrachter zu flashen :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht" 

Roland

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Makronist

Lieber Roland,

ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche und überzeugende Beschreibung, die mich das alles ein gutes Stück besser einordnen lässt. Der beeindruckende Text führt mir den breiten Horizont Deines Wissens und Empfindens vor Augen - chapeau! Beeindruckend, wie tief Du in die Dinge einsteigst... So eine fundierte Analyse macht einfach nur Freude auf weitere Teilnahme, und ich danke für die Willkommensgrüße.

Gruß aus der Eifel

P.S.: Der vermutete "Zweig" ist eine Haupt-Blattader; ich meine, ein Eichenblatt in Erinnerung zu haben.

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MOD

Hallo Elmar,

gerne schließe ich mich hier den Meinungen meiner Vorschreiber an. Ein feines Bild, welches zum Durchwandern einlädt. Die Feuchte kommt super rüber und das darin eingefangene Licht auch. Danke für`s Zeigen.

Liebe Grüße

Gabi

 

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