Trioplan 2.8/7,5cm – Moos mit Eistropfen

Hier das gleiche Motiv (Moos mit Eistropfen), wie ich es mit einem modernen Objektiv gemacht und in die Makrofoto-Galerie eingestellt habe, als Vintage-Makro-Interpretation.

Das Trioplan 2.8/7,5 cm bringt weniger Schärfe, dafür aber mehr "Musik" ins Bild. Im Bokeh tauchen Strukturen auf, die vom modernen Olympus 2.8/60mm Macro-Objektiv sehr homogen aufgelöst werden. Lichtpunkte werden vom Trioplan als Kringel wiedergegeben. Diese sind jedoch nicht vergleichbar mit den klassischen "Bubbles" vom klassischen Trioplan 2.8/100mm – einem Fotoobjektiv. Dieses Trioplan hier mit der Brennweite 7,5 cm ist ein Filmobjektiv aus dem Jahr 1938!

Ein weitere Unterschied besteht zwischen den beiden Fotos: Das "moderne" Foto habe ich auf einem mFT-Sensor mit 24MP fotografiert, das Vintage-Makrobild auf Vollformat mit 42MP! Es ist absolut faszinierend, was diese Objektiv-Oldis zu leisten imstande sind.

Egal wie, das Ergebnis ist ein völlig anderes Foto – nicht besser, aber auch nicht schlechter. Welches Bild letztendlich als schöner empfunden wird, ist sicherlich eine sehr subjektive Angelegenheit :-).

Kommentarbereich

Profile picture for user Flora1958

MOD

Guten Morgen, Roland!

Ein echter Leckerbissen ist diese Ausführung. Mir persönlich gefällt es noch  besser. Es wirkt auf mich ausdrucksstärker und viel plastischer mit mehr Tiefenwirkung. Wenn bei Bild 1 die Kälte und Feuchte spürbar waren, so kommt bei diesem noch mehr die Gefühlskomponente hinzu.Das Licht wirkt  raumfüllender und die Farben erfahren durch die mehr durchgezeichneten Bubbles eine gewisse Trennung, welche den eher verlaufenden Eindruck beim ersten Bild aufhebt. Dadurch bietet es mehr Anhaltspunkte für mein Auge, die es auffordern darin spazieren zu gehen und sich letztendlich darin zu verlieren.Wieder einmal ein Bild zum Träumen. Herrlich!

Liebe Grüße

Gabi

 

Profile picture for user IngaEdel
Makronist

Hallo Roland,

ich stimme da Gabi voll zu, besser hätte man es nicht ausdrücken können.

Bild 2 ist ein Augenschmaus. Im Vergleich kann man schön sehen, warum Altglas süchtig machen kann.

Ein schönes Wochenende wünscht

Inga

Profile picture for user Sigi Weyrauch
Makronist

Hallo Roland,

dieser Bildvergleich zwischen Oldie und modern ist ja wirklich hochinteressant. Was mich da besonders begeistert, sind die beiden Wassertropfen hier beim Trioplan im Gegensatz zum modernen Obi. Ich kann da kaum einen Unterschied sehen, obendrauf wird das Vintage Foto auch noch mit einem Bokeh bedient, wogegen dasselbe im modernen Status alt aussieht.

Insofern ist für mich dieses Vintage Foto die erste Wahl und das Motiv zur Jahreszeit genau passend.

Lieber Gruß Sigi

Profile picture for user Isa Du Roy
Erstellt von Kristin (nicht überprüft) on Fr., 29/01/2021 - 14:59 Permalink

Hallo Roland

beide Moosaufnahmen sind für mich beeindruckend, jedes auf seine ganz individuelle Weise.

In jedem Bereich der Bilder, ob Mitte oder  Ränder  "entspannen" meine Augen, fühlen sich in den Mustern, Farben und Zeichnungen super wohl und betrachten jeden Bereich ohne Hektik, werden dabei dennoch immer wieder an den krassen, super scharfen Wassertropfen zurück geleitet.

Klasse!

Und ich als Vintage-Suchti bevorzuge einen Tick mehr die Aufnahme mit dieser Trioplan-Filmobjektiv-Ausführung.

Liebe Grüße Kristin

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Gabi, Inga, Sigi und Kistin,

nun habe ich mal abgewartet, was da so kommt (grins). Es ist für mich sehr interessant, wie Ihr diese beiden Fotos im Vergleich wahrnehmt. Ich wollte Euch nicht beeinflussen, deshalb habe ich mal ein paar Tage die Ohren angelegt und mit einem weiteren Kommentar zu diesem Foto abgewartet.

Ich kann alles, was Ihr schreibt, sehr gut nachvollziehen. Ihr habt Eure Eindrücke und die Wirkung der Fotos auf Euch wirklich extrem verständlich für mich formuliert. Mega differenzierte Betrachtung!

Gut, machen wir also weiter mit der klassischen und auch ein bisschen auch mit der Vintage-Makrofotografie (***obergrins***).

Liebe Grüße

Roland

Profile picture for user Rob
Makronist

Hallo Roland,

also ich tue mir schwer, hier einen Favoriten auszumachen. Mir gefallen einfach beide Bilder sehr gut! Ich schätze, ich müsste eine weitere Kategorie neben "gefallen" eröffnen, um mich entscheiden zu können, z.B. in welchem Kontext das Bild jenseits vom Makrotreff Verwendung finden könnte oder welche Bildaussage und/oder Emotionen transportiert werden sollen. Das reguläre Bild besticht durch große Klarheit, Aufgeräumtheit und Schärfe, das Vintage-Bild ist einfach verträumter und kreativer und trifft mich mehr auf der Gefühlsebene. Hmm. Dann stellt sich mir die Frage, ob du dich hier "entscheiden" könntest?

Schönen Abend 

Rob

 

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Rob,

mir geht es ziemlich genau wie Dir; es kommt auf den Verwendungszweck, oder freier ausgedrückt auf die Zielsetzung an. Auch mich fasziniert immer wieder die Klarheit, Schärfe und Brillanz unserer heutigen, modernen Objektive. Das sieht einfach klasse aus.
Aber das hohe Potential kreativen Experimentierens, das die Vintage-Makrofotografie mit diesen tollen, alten Objektiven so intensiv bietet, ist auch was Feines! Bei dieser Art des Fotografierens macht vielleicht das Fotografieren selbst noch etwas mehr Freude – weil es kreativer ist und mehr Möglichkeiten bietet.

Also, wie oben schon gesagt: Beides ist gut, aber anders :-).

Liebe Grüße 

Roland

Profile picture for user Rob
Makronist

Hallo Roland,

danke für die Antwort. Genau das liebe ich an der Fotografie und insbesondere an der Art von Fotografie, die hier betrieben wird ... keine erzwungene Eindeutigkeit, kein klares richtig oder falsch und gewiss keine "Probiergrenzen", sondern kreatives und naturverbundenes Spielen mit Licht. 

Teilweise fließt die Art der Verwendung schon in die Kommentare und Bildbeschreibungen ein, aber, falls Lust besteht, können wir alle dieses Thema noch ein wenig mehr einbeziehen. Für mich ist es jedenfalls spannend, auch zu überlegen, was man mit solchen Bilder noch so machen könnte ... und diese "Ziele"  wirken ja zurück auf die kreativen Prozesse. Ich finde, dass insbesondere du und der Wolfgang die Zielsetzung und auch die Verwendung öfter zum Thema machen und wir uns davon inspirieren lassen könnten.

Beispielsweise ist es ein Ziel von mir, die Tiere respektvoll abzulichten, um damit auch andere Menschen in eine emotionale Verbindung zur kleinen Welt zu bringen und um zu erreichen, dass Menschen in meinem Umfeld kleine Tiere wertschätzen und leben lassen. Ich hoffe, dass dies ein wenig rüberkam auch wenn es nur ein erster kleiner Schritt ist und eine recht allgemeine Zielsetzung. Bei vielen Vintage-Bildern, die es hier zu bewundern gibt, spüre ich eine Wertschätzung für das Licht (egal ob Teilchen oder Bokeh-Welle ;-)), die zu Ergebnissen führt, die eigentlich mal eine Ausstellung und große Ausdrucke verdienen. Vielleicht könnten wir in Zukunft irgendwo mal eine kleine Ausstellung organisieren und mögliche Erlöse in den Tierschutz bringen? Da das Thema ja mittlerweile, selbst bei Leuten, die man jetzt nicht mit Naturschutz in Verbindung bringen würde, häufiger aufgegriffen wird, sind bestimmt Möglichkeiten gegeben, dass man ohne Kosten einen öffentlichen Raum bekommt. Leerstände wird es bald leider viele geben. Nur so ein spontaner Gedankengang...

Liebe Grüße

Rob

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Rob,

ja, die Fotografie von Tieren kann eine Nähe zwischen Fotograf und Tier schaffen. Dies liegt in den meisten Fällen in erster Linie einfach "nur" daran, dass sich der Fotograf mit dem Tier beschäftigt. Und genau hier kommt der Respekt ins Spiel. Ist diese Beschäftigung von Respekt bestimmt, kommt es meist zu einer  emotionellen Annäherung – insbesondere dann, wenn die fotografische Beschäftigung längere Zeit dauert.

Dies ist beispielsweise der Fall, wenn man ausgiebig und über mehrere Tage Frösche fotografiert. Dies haben ja hier im Forum einige Makronisten getan – und erlebt.
Auch beispielsweise bei einer Baldachinspinne funktioniert dies. Durch die fotografische Arbeit lernt man diese Tiere, meist sogar die einzelnen Individuen, besser kennen und schätzen; so entsteht oft die oben angesprochene Annäherung, ein bei den meisten Menschen nicht mehr vorhandenes Verbundenheitsgefühl zu nichtmenschlichem Leben – und das sogar bei einer Baldachinspinne :-)!

Deine Idee bezüglich der kleinen Ausstellung ist interessant und toll. Da würden mit Sicherheit ausreichend viele Fotos zusammenkommen. Nur: Wer macht das? Wer organisiert das alles?

Ich bin da außen vor. Ich bin – wenn nicht gerade Corona-Zwangspause ist – viele Wochen im Jahr unterwegs und führe zu Naturschutzthemen Multivisions-Vorträge, Themenabende, Diskussionsrunden usw. durch. Und da ich mich nicht verstricken möchte, verfahre ich gerne nach dem Motte "Schuster bleib bei Deinen Leisten" :-).

Trotzdem: Die Idee ist gut.

Liebe Grüße 

Roland

Profile picture for user Wolfgang Zeiselmair

MOD

Hallo Roland, hallo Rob,

ich tu mich hier mit einer Entscheidung auch hart, das eine spricht mehr den Kopf, das andere mehr den Bauch an. Überhaupt, was ist gut, was schlecht? Das ist viel schwerer zu beantworten als die Frage was ist technisch sauber und was nicht - aber muss alles technisch sauber sein? Daher finde ich die Aussage "ich finde das besser oder schlechter" viel treffender als "das ist besser oder schlechter". Gerade hier im Forum sind meines Erachtens viele Bilder das Resultat der Frage (wenn auch nicht bewusst gestell) "will ich es so fotografieren wie es ist oder so wie ich es sehe?". Wobei letzteres sofort ein zweite Frage nach sich zieht "was verflixt nochmal sehe ich überhaupt". Ist jetzt Deine Variante mit dem modernen Glas ein "ich fotografiere wie es ist"? Ich denke nicht! Es ist genauso das Resultat von dem was DU siehst nur ein anderer Blickwinkel. Landschaftsfotografen tun sich hier vielleicht etwas leichter was die Technik anbetrifft, dafür haben sie mehr Mühe ein Motiv zu finden :-)

Zur Ausstellung, wie Roland schon sagte, Klasse Idee aber die Organisation und der Betrieb ist etwas, das sich nicht leicht stemmen lässt. Natürlich sieht ein professioneller Großformatdruck ganz anders aus als auf dem Schirm, die Kosten sind aber auch nicht ohne, man kann ja nicht einfach ein 20*30 an die Wand kleben *lach* An der Bereitstellung von Bildern soll es nicht liegen aber mit dem Rest wäre ich überfordert. 

Hab ich das jetzt wirklich alles geschrieben?

Servus
Wolfgang

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